01 Jul Was passiert eigentlich bei einem Energy Scan? – Wenn Julie Silvestre Ihr Unternehmen besucht, bleibt keine Energieverschwendung unerkannt
Berlin – Es ist ein warmer Sommertag – für Unternehmerin Stefanie Koch von der Boutique „Willa“ in Kreuzberg nicht nur wegen des guten Wetters ein Grund zur Freude. Vor allem ist sie froh, dass sie zurzeit ihre Heizung nicht benutzen muss. In den letzten Wochen wurde ihr nämlich klar, welch enorme Kosten durch ihre Gasheizung für sie entstanden sind.
Zum Glück macht Julie Silvestre von der Berliner Energieagentur an diesem Tag einen Energy Scan in ihrem Geschäft. Das ist eine Art niedrigschwelliger Energieaudit speziell für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Im Rahmen des EU-geförderten Projektes GEAR@SME werden diese Überprüfungen des Energie- und CO2-Fußabdrucks für KMU in Berlin kostenfrei angeboten. Sie helfen den Unternehmen zu verstehen, wo sie energetisch stehen und wo sich bei ihnen Potenziale zum Energie- und damit auch Kostensparen verstecken.
Außer in Berlin werden im Rahmen von GEAR@SME weitere Pilotprojekte in Meierijstad in den Niederlanden, im italienischen Bologna und in Cluj-Napoca in Rumänien umgesetzt. Auf dem Online-Portal energyefficientsme.eu, das in dem Projekt entwickelt wurde, können außerdem kostenfrei konkrete Tools, Best Practices und Schulungsmaterialien für mehr Energieeffizienz in KMU heruntergeladen werden.
Image Copyright: (Anna Brüning-Pfeiffer/ BEA)
Die Boutique „Willa“ mit Nachhaltigkeitsanspruch wurde erst im Herbst 2021 eröffnet und besteht nicht nur aus dem Verkaufsraum, sondern auch einem Büroraum sowie einer Keramikwerkstatt. Sie befindet sich in einem typischen Berliner Altbau mit viel Geschichte – und damit auch viel Denkmalschutz. „Als Mieterin kann ich energetisch bestimmt sowieso nicht so viel machen“, ist sich Stefanie Koch zunächst noch sicher. Doch Julie Silvestre besichtigt mit ihr jeden Raum und dokumentiert alle Energiefresser, die sie finden kann.
Es zeigt sich, dass noch an einigen Stellschrauben für mehr Energieeffizienz gedreht werden kann. So haben einige der Lampen noch keine LED-Leuchte, der Drucker müsste nicht dauerhaft angeschaltet sein. Und auch die uralten Lüftungen mit dem Loch in den Fensterscheiben, durch das im Winter die Wärmeenergie entweicht, könnten gegen normales Fensterglas ausgetauscht werden. Hier könnte ein Gespräch mit der Vermieterin eine schnelle Lösung bringen. Stefanie Koch müsste dann im Winter nicht mehr so viel heizen. Auch die Kellerräume und den Heizkessel nimmt Julie Silvestre genau unter die Lupe. Genauso wie den Brennofen in der Keramikwerkstatt. Zum Schluss findet noch ein Gespräch statt über Lieferketten, die Daten der Nebenkostenabrechnung, das Nutzerverhalten und weitere Aspekte, die für die Ermittlung des CO2-Fußabdrucks des Geschäfts notwendig sind.
Stefanie Koch ist nach dem Energy Scan sehr zufrieden. Sie hat viel gelernt und konnte der Energieexpertin direkt und auf Augenhöhe viele Fragen stellen. In wenigen Wochen wird sie ihren Bericht zum Energy Scan erhalten. Für sie ist damit der erste Schritt zu einem klimafreundlichen KMU getan.
Möchten auch Sie einen Energy Scan in Ihrem Unternehmen durchführen lassen oder ein anderes kostenloses Beratungsangebot der Berliner Energieagentur wahrnehmen? Kontaktieren Sie uns!
Julie Silvestre
Berliner Energieagentur GmbH
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